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Die Integrationsarbeit des „Kindergarten Löwenherz Lauenberg“

Es ist an der Zeit, die Trennung der Lebensrealitäten von behinderten und nicht behinderten Menschen aufzulösen und damit die gegenseitige Isolation aufzuheben, denn:

„Es gibt keine Norm für das Menschsein. Es ist normal, verschieden zu sein“
(Richard v. Weizsäcker, 01.07.1993, Bonn)

Integration bezieht sich auf alle Lebensbereiche und zwar von Anfang an, vom Kindergarten zur Schule bis zum Arbeitsplatz. Das Miteinander von Behinderten und nicht Behinderten muss als normal gesehen und erlebt werde. Moderne Behindertenpolitik muss daher einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Selbstbestimmung und Selbständigkeit von Menschen mit Behinderung in ihrer alltäglichen Lebensbewältigung noch mehr als bisher zu fördern. Normalisierung und Integration dürfen keine leeren Phrasen bleiben.
Dem wohnortnahen Kindergarten als erster Erziehungs- und Bildungsinstitution kommt hierbei eine zentrale Schlüsselrolle zu. Integrative Erziehung ist der Versuch, So -Sein und Anders-Sein miteinander in Beziehung zu bringen. Es geht dabei nicht um die Integrationsfähigkeit einzelner Kinder, sondern um die Integrationsfähigkeit der Einrichtung im Elementarbereich. 

Integration ist die Zusammenfassung von Menschen mit und ohne Behinderung in einer Institution. Räumliches Zusammensein ist eine Voraussetzung, aber noch keine Integration.

Ziele:

  • Gemeinsames Handeln, Spielen und Lernen
  • Entwicklungsbezogene auf das Kind abgestimmte Sichtweise
  • Wohnortnaher Kindergarten
  • Soziale Kontakte beibehalten
  • Erfahren von Andersartigkeit als Lebensmöglichkeit
  • Probleme gemeinsam bewältigen
  • Auf das Kind abgestimmte Fördermaßnahmen
  • Finanzielle Entlastung

Im Vordergrund stehen immer die Möglichkeiten und Kompetenzen der Kinder, nicht deren Defizite!

Den Kindern mit Behinderung wird ermöglicht, andere Kinder zu beobachten und somit von und mit ihnen zu lernen. Beide bekommen dadurch die Gelegenheit, schon früh die Andersartigkeit zu erfahren und  damit umzugehen.

Durch die Integrationsgruppe erhalten die Kinder mit Behinderung spezielle therapeutische Maßnahmen, die durch externes Fachpersonal im Kindergarten in Lauenberg integrativ durchgeführt werden. Für die Unterstützung und  besondere Förderung der Integrationskinder im Tagesablauf ist zusätzlich  eine Erzieherin mit einer heilpädagogischen Zusatzausbildung im Kindergarten in Lauenberg tätig.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sehen einerseits  ihre Aufgabe darin, den Integrationskindern  zur Bewältigung des Tagesablaufs unterstützend zur Seite zu stehen, andererseits Fähig- und Fertigkeiten der einzelnen Kinder zu erkennen. Die Beobachtungen durch die Fachkraft und das  Mitarbeiterteam werden im gemeinsamen Diskurs zusammen getragen, sodass daraufhin von der Fachkraft individuelle Förderpläne erstellt und entsprechende Fördermaßnahmen festgelegt werden können.

Die Durchführung der Maßnahmen erfolgt integrativ während der Freispielphase und in Kleinstgruppen  während der Angebotsphase. Somit haben die Kinder die Möglichkeit voneinander und miteinander zu lernen. Bei besonderen Aktionen, wie z.B. den Waldtagen, den Hallenbadfahrten, den Bewegungsstunden etc. erhalten die Integrationskinder individuelle Begleitung und Unterstützung durch die Fachkraft.

In regelmäßigen Abständen findet in Form von Gesprächen ein Austausch zwischen Therapeuten, der Fachkraft und den Eltern der Integrationskinder  statt. Durch einen regelmäßigen Informationsaustausch soll die Entwicklung der Kinder positiv begleitet werden. Eltern erhalten bei Bedarf von den Mitarbeiterinnen des Kindergartens individuelle Unterstützung.

Durch die monatlich stattfindende Fachberatung  wird die Integrationsarbeit im Kindergarten in Lauenberg begleitend unterstützt.